Masterplan: nächste Schritte
Ein gutes Pils dauert sieben Minuten. Bauprojekte entziehen sich derart stabiler Prognosen allein schon aufgrund ihrer Komplexität. Da auch die eingebundenen Gewerke (incl. ihrer Preise, Qualität und Auslastung) in ihrer zeitlichen Dimension nicht als statische Größe gelten können, scheint es geradezu leichtsinnig, als Projektplaner einen Blick in die Kristallkugel zu riskieren. Aber genug des Mitleids: Was kostet das und wann ist es endlich fertig?
Per Kreistagsbeschluss und vor der Thematik der Hessenkasse wurden weitere Maßnahmen zur Standortentwicklung (Masterplan 2020+) direkt nach der Präsentation erster städtebaulicher Entwürfe vorerst zurückgestellt. Doch jeder weiß, dass man nur begrenzte Zeit die Luft anhalten kann. Die Bedarfe wachsen stetig weiter während die Bestandsgebäude an Substanz verlieren und teurer in der Unterhaltung werden.
Sicherheit, Parkplatzsituation, Besucherführung, technische Infrastruktur, moderne Arbeitswelten – diese Themen bergen unglaubliches Potenzial für alle Bediensteten. Sie wurden daher beim Masterplan von Anfang an mitgedacht (s. Schaubild) und finden sich dementsprechend in unterschiedlicher Intensität auch in den einzelnen Studien des Architektenwettbewerbs wieder:
„Wir waren davon ausgegangen, dass wir diesen Herausforderungen auf dem Zeichenbrett der neuen Entwürfe Rechnung tragen können“, sagt die zuständige Projektleiterin Stephanie Bastian, für die ein passives Warten nicht in Frage kommt. „Die Schwierigkeit besteht nun darin, all jene Themen gewissermaßen im Bestand mit zu entwickeln bis wir Klarheit über das weitere Vorgehen haben."
Die Aufgabenstellung ist somit komplexer geworden. Der nun eingetretene Prozessaufschub bedeutet mitnichten eine Erleichterung für den Planungsstab. Trotzdem kann die Zeit gut investiert werden, um etwa die Grundlagen der Liegenschaft genauer zu analysieren oder bei den einzelnen Themenbereichen zusätzlich in die Tiefe zu gehen.