„Für den Erfolg von Digitalisierung ist die Beteiligung der Menschen entscheidend.“

Amtsschimmel #18

Daniela Schopp (46) verstärkt seit 1. Oktober 2020 die Zukunftswerkstatt des LaDaDi, insbesondere bei der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG) und digitaler Dienstleistungen. Neu ist zwar das Arbeiten in einer kommunalen Verwaltung, nicht aber in Projekten im Umfeld von Medien und IT.

 

KT: Was genau nimmst Du mit Deinem Team in Angriff?

Wir arbeiten im Team „Digitale Dienstleistungen“ vor allem daran, Anträge für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und Organisationen zu digitalisieren und online zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es wichtig, dass die Abläufe verständlich und online einfach zu durchlaufen sind. Künftig soll es möglich sein, dass Anliegen bequem von zu Hause oder unterwegs an uns übermittelt werden können. Durch das OZG sind wir als Landkreis – wie Städte und Gemeinden, das Land und der Bund auch – gesetzlich verpflichtet, Anträge grundsätzlich bis Ende 2022 auch digital anzubieten.

Wo es sinnvoll und möglich ist, nutzen wir die Gelegenheit auch für unsere Verwaltung, die positiven Aspekte durch eine Digitalisierung entlang des Bearbeitungsprozesses umzusetzen: Vermeidung händischer Übertragungen, Doppelarbeiten etc.

 

KT: Welchen Hintergrund hast Du?

Nach meiner Ausbildung zur EDV-Kauffrau habe ich an der FH Wiesbaden Medienwirtschaft studiert, das ist eine Mischung aus Betriebswirtschaft, Technik und Design von Medien. Danach bin ich immer dem Bereich Neue Medien treu geblieben und war in unterschiedlichen Bereichen tätig, wie der Onlineredaktion einer Zeitung, im e-Commerce-Team für einen großen Versandhändler oder im Internetmarketing einer Direktbank. Die letzten dreieinhalb Jahre war ich bei der ekom21 für Relaunch-Projekte von Internetauftritten bei Kommunen zuständig sowie im Bereich der Prozessdigitalisierung tätig.

 

KT: Und was hat Dich zum LaDaDi gebracht?

Ich finde den Ansatz spannend und aufgrund meiner Berufserfahrung auch richtig, das Thema Digitalisierung nicht als reines Technik-Projekt anzugehen, sondern es in den Kontext neue Arbeitswelten in der Zukunftswerkstatt einzubetten. Denn aus meiner Sicht hat Digitalisierung sehr viel mit Menschen, Arbeitsweisen, Kommunikation und Prozessen zu tun. Und für den Erfolg ist die Beteiligung der Menschen entscheidend, nicht der Einsatz der Technik.

 

KT: Was ist Deiner Meinung nach das Besondere beim LaDaDi?

Es ist in einer Verwaltung schon Einiges anders als ich es aus meiner bisherigen Arbeitswelt gewöhnt bin. Was ich aber besonders positiv finde: Mir sind bisher alle sehr freundlich und offen begegnet, es herrscht eine gute Atmosphäre. Und das macht es leichter, hier neu anzufangen – gerade unter den erschwerten Umständen aufgrund der aktuellen Pandemiesituation.

 

KT: Was ist denn das Besondere an Deinem Job?

Dass wir hier als interdisziplinäres und fachbereichsübergreifendes Team an den Start gehen können, um gemeinsam einen Beitrag zu einer moderneren Verwaltung zu leisten.

 

KT: Was darf auf keinen Fall fehlen?

Ein gutes Team mit Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam mit gestalten wollen. Kreativität, Vielseitigkeit und auch der Spaß sollte bei der Arbeit nicht zu kurz kommen.

 

KT: Wie schaffst Du einen Ausgleich zum Job?

Um den Kopf frei zu kriegen, finde ich Bewegung an der frischen Luft unschlagbar. Ich gehe gern spazieren und am Wochenende joggen oder auch mal wandern. Und im Urlaub lassen wir ein paar Drachen in die Luft steigen und machen den Himmel bunter.
 

KT: Welches Erlebnis – beruflich oder privat – hat Dich besonders geprägt?

Vor rund 20 Jahren habe ich mir kompliziert das Bein gebrochen. Ein Arzt erklärte mich damals zur Sportinvalidin – und das im Alter von erst 26. Das hat mich schon erstmal geschockt und mir bewusst gemacht, dass ein gesunder Körper nichts Selbstverständliches ist. Es hat lange gedauert, bis ich auch mit Hilfe von Physiotherapie wieder Sport treiben konnte. Aber 2006 bin ich dann meinen ersten Halbmarathon gelaufen. 
 

KT: Hast Du ein Lieblingsessen?

Ich habe das Glück, einen Freund zu haben, der hervorragend kocht. Am liebsten mag ich seine Lasagne. Und im Winter nehmen wir uns die Zeit und machen gemeinsam Nudeln aller Art selbst. 
 

KT: Was ist Dein Lieblingsort im LaDaDi und auf der Welt?

Da ich in Frankfurt wohne, bin ich bisher leider selten im LaDaDi unterwegs. Im nächsten Frühjahr und Sommer gibt es hoffentlich Gelegenheit, schöne Orte zu entdecken.

Global gesehen ist Auckland in Neuseeland meine Lieblingsstadt und La Reúnion im Pazifik meine Lieblingsinsel – dort kann man sowohl auf bis zu 3000 Meter wandern als auch in warmen Lagunen schwimmen.

 

KT: Gibt es ein Motto?

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ trifft es am ehesten. Ideen und Träume, die uns wirklich wichtig sind, sollten wir jetzt oder zumindest möglichst bald umsetzen, damit man später nicht trauernd auf verpasste Gelegenheiten zurückschaut. Das beherzige ich schon, aber noch nicht oft genug…
 

KT: Wohin reist Du gerne, wenn das wieder uneingeschränkt möglich ist?  

Es darf gerne weiter weg sein, und grundsätzlich liebe ich die Sonne. Im letzten Winter waren wir für fünf Wochen in Chile und haben das Land durchquert. Alle paar Jahre sind wir auch mit Zelt und Schlafsack im Norden Europas unterwegs; da hat es dann auch mal einstellige Temperaturen und Regen – im Sommerurlaub.  

 

KT: Wie hältst Du es mit dem mobilen Arbeiten und Home Office?

Während des Lockdowns im Frühjahr habe ich bei meinem damaligen Arbeitgeber komplett im Home Office gearbeitet. Neu war, dass wir von einem Tag auf den nächsten gar nicht mehr im Büro sein durften. Mobil zu arbeiten und auch mal zu Hause oder an anderen Orten war für mich auch vorher schon Teil meiner Arbeit, das war daher keine so große Umstellung. Das Problem war eher, für genügend Bewegung zu sorgen, wenn man auf einmal jeden Tag nur noch ein paar Meter bis zum Schreibtisch hat und auch alle gewohnten Sportangebote und Freizeitbeschäftigungen wegfallen.

 

KT: Wenn Du Dir beim LaDaDi etwas wünschen könntest, was wäre das?

Da kommt die Medienfrau in mir durch: Ich wünsche mir ein moderneres Intranet und ein Update für unseren Internetauftritt, damit noch sichtbarer wird, was wir alles bieten und dass wir eine offene Verwaltung sind, die für die Menschen im LaDaDi da ist.