„Arbeitslose sind längst nicht so schlecht wie ihr Ruf.“

Amtsschimmel #6: Marcel Isele

Marcel Isele, 51, ist im November 2017 bei der Aktivierenden Hilfe der KfB eingestiegen. Der gelernte Schmied und Schlosser hat sich 2003 zum Betriebswirt weitergebildet und hatte bereits bei einem anderen Kreis eine vergleichbare Stelle. Isele brennt für seinen Job. Er betreut rund 30 Kunden. Seinen alten Beruf hat er zum Hobby gemacht. In Iseles Garage in Biebergemünd wird aber nicht nur getüftelt und geschraubt.

 

MuK: Wie erklären Sie einem Bekannten Ihren Job?
Ich bin die Schnittstelle zwischen Arbeitslosen und Arbeitgebern bei der Integration in den Arbeitsmarkt.
 

MuK: Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Den gibt es nicht. Jeder Tag ist anders und ich bin viel unterwegs. Aber ich fange immer um 6 Uhr an, weil ich zu dieser Uhrzeit am besten durchkomme. Die Entfernung zu meinem Wohnort beträgt 80 km. Die guten Rahmenbedingungen machen die Strecke wieder wett.


MuK: Was hat Sie eigentlich zum LaDaDi gebracht?
Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und die angebotene Stelle war genau das, was ich die letzten Jahre vor meinem Wechsel gesucht habe. Ich hatte dann beim LaDaDi ein sehr offenes und freundliches Vorstellungsgespräch, in dem sehr viel gelacht wurde. Jetzt bin ich mit jedem im Haus vernetzt, es ist ein gutes Miteinander und ein angenehmes Arbeiten. Danke an die Kolleginnen und Kollegen, dass ich so gut im Haus aufgenommen wurde!


MuK: Was mögen Sie an Ihrem Job besonders?
Ich liebe meinen Job. Arbeitslose sind längst nicht so schlecht wie ihr Ruf. Die häufigsten Ursachen für den Abriss sind Erkrankungen, Kündigungen, private Schicksalsschläge. Ich begegne meinen Kunden wertfrei und zeige ihnen Wege auf. Ich sehe mich als Antreiber und der Erfolg motiviert mich.
 

MuK: Was darf bei der Arbeit auf keinen Fall fehlen?
Wertschätzung für die arbeitslosen Menschen ist ganz wichtig. Die Wertschätzung kommt zurück.
 

MuK: Haben Sie ein Motto, nach dem Sie leben?
Ein spezielles Motto gibt es nicht. Ich lebe im Hier und Jetzt. Und ich feiere gern.
 

MuK: Wie schaffen Sie einen Ausgleich zum Job?
Ich meiner Garage habe ich mir eine Werkstatt eingerichtet. Dort repariere ich alles rund um Haus und Auto, male und bastele. Meine Werkstatt ist aber auch ein Ort der Geselligkeit für Freunde und Nachbarn. Hier treffen wir uns regelmäßig zum Feiern, Musik hören, Tanzen, Tischtennis spielen.


MuK: Welche versteckten Talente haben Sie?
Ich kann gut querdenken und bin ein Organisationstalent.


MuK: Welches Ereignis – beruflich oder privat – hat Sie besonders geprägt?
Meine Tochter hat vor vier Jahren ein schwerbehindertes Kind zur Welt gebracht. Was im ersten Moment für die Familie ungewohnt war, ist jetzt vollkommen normal. Mein Enkel hat mich ruhiger werden lassen und Dankbarkeit gelehrt.
 

MuK: Was ist Ihr Lieblingsort im LaDaDi und warum?
Obwohl ich nicht im Landkreis wohne, bin ich hier viel unterwegs. Besonders gut gefällt mir die Eventlocation Thomashütte in Eppertshausen, aber auch die Weihnachtsmärkte der Region haben ihren Reiz. Die Techno-Veranstaltung Stadt-Land-Bass in Babenhausen ist für mich als Techno-Fan ein weiteres Highlight.