Das regionale Erfolgsprojekt „Ich lebe und arbeite in…“

Vermittlung in Arbeit vor Ort!

Das regionale Erfolgsprojekt „Ich lebe und arbeite in…“ wurde 2008 vom Arbeitgeberservice aus der Idee geboren, den regionalen Bezug des kommunales Jobcenter als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Das heißt, die Nähe zu den 23 Städten und Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg, um in der Fläche und vor Ort zu wirken. Dies mit dem Gedanken, alle Akteure des Arbeitsmarktes in einer Kommune kennen zu lernen und zu vernetzen, um so einen Zugang zum „verdeckten Stellenmarkt“ zu erhalten, denn rund 38 Prozent der Stellen sind nicht öffentlich ausgeschrieben. So wirken wir mit dem Projekt, unter Einbindung der Bürgermeister, der Wirtschaftsförderung, des Gewerbevereins unter anderem in Gruppentreffen mit den Kunden (Arbeitslosengeld II Empfänger) vor Ort. Die Treffen finden meist im Rathaus statt und werden von einem Jobcoach des Arbeitgeberservice geleitet. In Gruppentreffen, den sogenannten Erfolgsteams, wird mit den Kunden auf Augenhöhe und wertschätzend an ihren Stärken gearbeitet. Ziel ist, dass die Kunden wieder anfangen, sich positiv wahrzunehmen und zu ihrer eigenen Stärke zu gelangen. Dazu wirkt jeder Kunde als Netzwerkpartner und schaut nach Arbeitsstellen aus seinem persönlichen Netzwerk für die anderen Gruppenmitglieder. Gleichzeit schreibt die Gemeinde (Bürgermeister) mit der KfB gemeinsam einen Infobrief an die Gewerbetreibenden vor Ort und informiert über das Projekt und die möglichen Bewerber vor Ort, sodass bei Personalbedarf der Bewerber mit dem ortsansässigen Unternehmen zusammen gebracht werden kann (Matching). Eine Akquisefachkraft des Arbeitgeberservice spricht zudem Unternehmen vor Ort an und wirbt für unsere Kunden als potentielle Bewerber zur Stellenbesetzung.
Zu den Gruppentreffen vor Ort gibt es parallel Einzelcoachings mit dem Jobcoach, dies unter vier Augen. Das Einzelcoaching dient der gezielten persönlichen Weiterentwicklung des Kunden und der Hinführung zu einer möglichen Arbeitsaufnahme, unter Bearbeitung der möglichen Hindernisse.  


Ein Regionalprojekt dauert in der Regel acht Monate. Diese Zeitspanne gibt der persönlichen Weiterentwicklung und dem „Nutzen von Chancen hin zum Arbeitsmarkt“ die nötige Zeit. Die Erfolge des Projektes, welches kontinuierlich Weiterentwickelt wird, können sich sehen lassen: Über 1100 Kunden konnten bisher an diesem Projekt in ihrer Heimatgemeinde teilnehmen, wovon um die 50 Prozent nachhaltig in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit vermittelt werden konnten. Das Projekt fand schon flächendeckend in allen 23 Städten und Gemeinden des Landkreises statt, in einigen Gemeinden schon bis zu drei Mal. Derzeit wird das 40ste Projekt gestartet. Seit 2008 sind über 130 Presseartikel entstanden, mehrere Radiointerviews wurden aufgenommen und ein Film wurde über das Projekt  gedreht. Zudem haben wir das Regionalprojekt immer wieder präsentiert (z.B. beim Benchlearning der Optionskommunen in Berlin).


Durch die Unterstützung der Sozial- und Jugenddezernentin, Rosemarie Lück, und dem Jobcenterleiter der Kreisagentur für Beschäftigung, Roman Gebhardt, arbeiten inzwischen fünf Jobcoaches gleichzeitig im Landkreis vor Ort. Das Regionalprojekt hat inzwischen ein Qualitätsmanagement durchlaufen und eine AZAV-Zertifizierung steht an. 
Andere Jobcenter hospitieren in unseren Regionalprojekten, um diese auch in ihren Städten und Landkreisen zu implementieren und umzusetzen, weil es als strategisches Arbeitsmarktprojekt einzigartig ist und es durch diesen Ansatz gelingt, die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit aufzubrechen.