„Die klassische Behörde gibt es hier nicht mehr.“

Kristina Deichmann (47) ist bereits seit 1993 beim #LaDaDi beschäftigt. Seit 2019 ist die gebürtige Dieburgerin, die an der Bergstraße ihre neue Heimat gefunden hat, als Arbeitsschutzkoordinatorin im Einsatz.
 

KT: Was war Dein Berufswunsch in der Schule?

Meine Lieblingsfächer waren Mathe und Bio. Ich dachte an Bankkauffrau, Stewardess oder Meeresbiologin. Dabei war ich bis dahin noch nie geflogen oder getaucht. Meeresbiologie konnte man zudem nur im Norden studieren, das kam für mich nicht in Frage, da ich sehr heimatverbunden bin.

KT: Wie bist Du dann zum LaDaDi gekommen?

Mein Vater war stellvertretender Personalleiter, ich bin quasi als Kind des Hauses aufgewachsen. 1993 habe ich die dreijährige Beamtenausbildung begonnen. Danach war ich zunächst im Kreishaus Dieburg im Bereich „Allgemeine Verwaltung“ tätig und dort u. a. für Kantine und Reisekosten zuständig.  

KT: Wann hat es Dich nach Kranichstein verschlagen?

2004 wurde die Liegenschaft in Darmstadt-Kranichstein gekauft und bestimmte Funktionen für die Standorte wurden vereint. Die „Allgemeine Verwaltung“ war dann überwiegend in Kranichstein ansässig und ich bin mit umgezogen. 2009 habe ich die Fachbereichsleitung übernommen.

KT: Seit 2019 bist Du Arbeitsschutzkoordinatorin. Erzähle mal, wie es zu dem Wechsel gekommen ist?

Es war einfach Zeit für etwas Neues – beruflich wie privat. Mein vorheriger Job lag mir sehr am Herzen, aber ich hatte auch sehr viele Termine und zeitweise über 80 Mitarbeitende zu führen. 2009 und 2012 wurden meine Kinder geboren und ich konnte und wollte seitdem nur noch in Teilzeit arbeiten. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich weder meiner Familie noch meinem Job gerecht werde. Ich habe dann erstmal Elternzeit nachgeholt, um mich neu zu sortieren. Und dann war es eine Win-win-Situation, dass die Stelle der Arbeitsschutzkoordinatorin zu besetzen war.

KT: Was genau sind Deine Aufgaben?

Zusammen mit Christina Wiemeyer und Thomas Titze habe ich das Betriebliche Gesundheitsmanagement weiter ausgebaut. Dabei haben wir Gesundheit & Sicherheit zusammengebracht, ein Dach gebaut, um die beiden Themen besser zu vernetzen. Nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene Bildschirmbrille oder der höhenverstellbare Tisch, sondern auch psychische Belastungen, Digitalisierung, Work Life Balance und Kultur spielen eine große Rolle.

Gesundheit ist vielschichtig. Je besser es um sie bestellt ist, desto besser läuft es im Job. Ich prüfe, was es bereits gibt und was fehlt, Prozesse und Angebote müssen immer wieder angepasst werden. Dabei müssen wir jeden bestmöglich mitnehmen, geeignete Maßnahmen finden, wer braucht was?

Ab dem 1. Oktober tritt die neue Dienstanweisung zur Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Kraft. Hierbei geht es darum, dass wir sichere und gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen nur dann erzielen, wenn alle Beteiligten wissen, was ihre Aufgaben sind, wenn wir zusammenarbeiten, miteinander im Gespräch bleiben und Gefahren sowie Schutzmaßnahmen gemeinsam erörtern und bewerten.

Das war ein zweijähriger Beteiligungsprozess, Stakeholder mussten eingebunden und überzeugt werden. Dabei hilft es mir enorm, dass ich gut im Haus vernetzt bin, die Gebäude und Prozesse kenne.

Wir werden regelmäßig im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) eingebunden. Auch im Zuge der Neuen Arbeitswelten bringen wir uns ein und gestalten die gesetzlichen Vorschriften aus.

KT: Was ist aus Deiner Sicht besonders beim LaDaDi?

Die Offenheit für Neues. Ich merke immer wieder, insbesondere bei externen Seminaren, dass wir als Behörde recht weit fortgeschritten sind. Wir nehmen Geld in die Hand, damit wir frei und kreativ arbeiten können, zum Beispiel für die Neuen Arbeitswelten in Trakt 8. Die klassische Behörde gibt es hier nicht mehr. Verwaltung ist nicht mehr nur hausgemacht. Es gibt viele neue Mitarbeitende, auch Quereinsteiger, die die Denke voranbringen.

KT: Was magst Du an Deinem Job besonders?

Ich brenne einfach für das Thema, mag die Abwechslung, das selbstbestimmte Arbeiten und Gestalten. Ich bringe gern Menschen zusammen und vernetze mich, mit Blick in die richtige Richtung und übergreifend.

KT: Welche Person oder welches Ereignis ist Dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Als Person habe ich den früheren Verwaltungsleiter, Herrn Klanitz, sehr bewundert. Ich kannte ihn schon als Kind über meinen Vater, bis er dann mein eigener Chef wurde. Er hatte ein wahnsinniges Wissen, er hat die Verwaltung von Politik losgelöst betrachtet und hat viele Entscheidungen sehr weitsichtig getroffen.

Wenn es um Ereignisse geht, denke ich gern an die Betriebsausflüge und Städtetrips zurück. Auch die internen Feiern bei der Allgemeinen Verwaltung waren immer sehr lustig!

KT: Welche versteckten Talente hast Du?

Ich bin ein Organisationstalent und kann gut anpacken. Ich bin ein sehr aktiver Typ und sehr ungeduldig – das kann ich nicht verstecken.

KT: Hast Du ein Motto, nach dem Du lebst?

„Nicht reden, machen!“ Das gilt in allen Lebenslagen: Arbeit, Verein, Kita und Schule.

KT: Wie schaffst Du einen Ausgleich zum Job?

Ich gehe gern tanzen und liebe Konzerte. Ich mag es rockig aus den 80ern und 90ern. Ich bin kommunikativ und habe gern Freunde um mich. Außerdem bin ich gern in der Natur, das erdet mich. Sei es beim Wandern oder bei der Gartenarbeit.

KT: Was ist Dein Lieblingsessen?

Ich esse fast alles gerne. Besonders mag ich italienisches und indisches Essen.

KT: Dein Lieblingsort im LaDaDi?

… ist und bleibt Dieburg. Dort bin ich geboren und aufgewachsen und dorthin komme ich immer gern zurück.

KT: Wenn Du Dir beim LaDaDi etwas wünschen könntest, was wäre das?

Ich wünsche mir, dass der LaDaDi weiterhin offen und aufgeschlossen bleibt. Ich identifiziere mich sehr mit der Kreisverwaltung, möchte mich weiterhin wohlfühlen und mit Spaß dabei sein. Gemeinsam wollen wir die Verwaltung der Zukunft weiterentwickeln.