Einfach mal eine Auszeit nehmen

Wer kennt das nicht? In unserem Alltag nehmen wir nicht selten ein Zuviel an ungesunder Nahrung und Genussmitteln zu uns, sind in Zeiten der Digitalisierung ständig einer massiven Reizüberflutung ausgesetzt und wir sind häufig im Stress oder unter Zeitdruck. Warum also nicht die christliche Fastenzeit dafür nutzen, um etwas für Körper, Seele und Geist zu tun und sich wieder fitter, vitaler und ausgeglichener zu fühlen. Oder sich einmal wieder verstärkt auf sich selbst zu besinnen.

Ob nun aus religiösen Gründen oder aus einer anderen Motivation heraus – der Zeitraum zwischen Aschermittwoch und Ostern bietet sich zum Fasten hervorragend an. Zum einen schlägt die Eine oder der Andere in der Fastnachtszeit gerne einmal über die Strenge und der Körper kann ein Päuschen gut gebrauchen. Zum anderen fasten in dieser Zeit viele Menschen und gemeinsam geht es einfach leichter. Auch hilft es, einen festen Zeithorizont vor Augen zu haben – Start- und Endpunkt sind klar definiert, das erleichtert den Einstieg und steigert die Motivation.

Die grundlegendste Frage: Worauf möchte ich verzichten? Neben klassischen Fastenkuren verzichten viele Menschen häufig auf Süßigkeiten, Fleisch, Zigaretten oder Alkohol. Hier steht in der Regel die Entgiftung des Körpers oder aber auch die Reduktion des Körpergewichts im Fokus.

Aber das geht auch anders. Möglicherweise habt ihr schon einmal etwas von „Digital Detox“ gehört. Man kann es auch einfach „Medienfasten“ nennen. Hierbei entscheidet man sich bewusst für den Verzicht auf Smartphone, Social Media, Fernseher und Co. Das bewusste Ausklinken aus der stetigen Vernetzung und Erreichbarkeit hilft dabei zu entschleunigen, Stress zu reduzieren und wieder mehr am wirklichen Leben teilzunehmen.

Eine andere Möglichkeit, Verzicht zu üben, stellt beispielsweise „Autofasten“ dar. Häufig denken wir gar nicht darüber nach, steigen in unser Auto und brausen los. Aber kann die ein oder andere Strecke nicht auch einmal zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden? Hinterfragt das einmal und trefft ehrliche Entscheidungen. Ihr tut damit nicht nur euch selbst etwas Gutes, weil ihr euch mehr bewegt, sondern leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz.

Wenn wir schon beim Thema Umweltschutz sind: Unzählige Dinge, die wir täglich konsumieren, sind in Plastik verpackt: der Plastikbecher für den Kaffee unterwegs, die Salatgurke oder das Shampoo. In Zeiten der Wegwerfgesellschaft produzieren wir jährlich unglaublich viel Müll und schaden unserer Umwelt und damit uns selbst nachhaltig. Warum also nicht einmal versuchen, eine plastikreduzierte Zeit in Angriff zu nehmen. Beginnt hier einfach im Kleinen und verwendet für den Kaffee unterwegs einen Mehrwegbecher*. Joghurt gibt es beispielsweise nur noch im Glas und Obst und Gemüse nur lose. Es gibt unzählige Möglichkeiten den Plastikkonsum einzuschränken. Probiert es einfach mal aus!

Egal, ob ihr auf Zucker, Medien, Autofahren oder Plastik verzichtet. Nehmt euch mal eine Auszeit – Körper, Seele, Geist und Umwelt werden es euch danken.

 

*Der Määhwegbecher des ZAW ist das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs im LaDaDi. Er ist in der Kantine in Darmstadt, im Bistro in Dieburg und in der Kreisklinik Groß-Umstadt oder direkt beim ZAW zum Preis von 4 Euro erhältlich.