Der Verwaltungsstab des LaDaDi ist aufgrund der Corona-Pandemie schon seit über einem Jahr im Einsatz. Was genau sind seine Aufgaben und wo liegen die Herausforderungen? Die Zukunftswerkstatt hat dazu mit Mitarbeitenden des Verwaltungsstabs gesprochen.

Wie viele seid Ihr? Gibt es einen erweiterten Kreis?

Der Verwaltungsstab besteht aus zwei Präsenzteams mit jeweils vier Mitarbeitenden, diese wechseln sich täglich mit der Präsenz im Stab ab. Wochentags von 9 bis ca. 9.30 Uhr erfolgt die Übergabe. Bis auf eine kurze Ausnahme im letzten Sommer waren wir seit März 2020 24/7 für Anfragen von Bürgermeistern, Leitungskräften und Schulleitungen erreichbar. Die Pressearbeit wird von vier Mitarbeitenden aus dem Team Medien- und Kommunikation erledigt.

Außerdem gibt es momentan das sogenannte „Außenteam“, das uns aus dem Homeoffice unterstützt und auch ein Backup darstellt, falls ein Team coronabedingt ausfallen sollte.

Dazu ist Landrat Schellhaas oft im Stabsraum und trifft die wichtigen Entscheidungen.

Ein wichtiger Partner und Ideengeber ist der Fachbereich Brand- und Katastrophenschutz. Dort sind die Abläufe aus den Bereichen Feuerwehr und Rettungsdienst bekannt und dort wird die Logistik der Lieferungen (persönliche Schutzausrüstung, wie OP-Masken etc.) des Landes organisiert, die wir im Landkreis an Alten- und Pflegeheime, die Kommunen, aber auch im Haus verteilen.

Dann gibt es noch einen Gesamtkoordinator für die Belange unserer beiden Impfzentren, der die Arbeit unserer Dienstleister vor Ort koordiniert.

Komplettiert wird der Stab durch unsere Task Forces, die sich um das mobile Impfen, den Bundeswehreinsatz in Alten- und Pflegeheimen und die Härtefälle bei der Impfpriorisierung kümmern.
 

Seit wann gibt es den Stab und was sind seine Aufgaben?

Der Verwaltungsstab ist eine dauerhafte Einrichtung der Kreisverwaltung und ist die „organisatorisch-administrative Komponente“ bei der Bewältigung besonderer Herausforderungen. Grundlage ist die Dienstordnung des Verwaltungsstabes vom 29.4.2009.

Während der Flüchtlingskrise waren wir erstmals aktiv tätig. In der Aufarbeitung dieser Zeit haben wir bemerkt, dass wir uns nicht nur personell breiter aufstellen müssen. So sind wir mittlerweile mit Mitarbeitenden aus drei Dezernaten besetzt.
 

Macht Ihr auch noch eure „normalen“ Jobs oder seid Ihr für die Stabsarbeit abgestellt?

Nach der ersten Findungsphase im März 2020 haben wir uns frühzeitig in zwei Teams aufgeteilt. Dies ermöglicht, dass man jeden zweiten Tag für seine eigentliche Arbeit verfügbar ist. Je nach Zeitaufwand an den Präsenztagen im Verwaltungsstab hat man auch Zeit für Online-Meetings und für seine Aufgaben im Fachbereich.

Seit 6. März 2021 arbeiten wir ein Jahr in dieser Konstellation zusammen. In den vergangenen Monaten haben wir oft überlegt, ob wir ausreichend aufgestellt sind, die Arbeit gut verteilt ist, es für jeden einzelnen leistbar ist. Mindestens für die Zukunft, für die Zeit nach Corona, denken wir über eine noch breitere Aufstellung nach.

Unsere unterschiedlichen Perspektiven aus drei Dezernaten heraus haben viele Entscheidungen runder gemacht. Das wollen wir für die Zukunft so beibehalten.

Was genau sind Eure Aufgaben? Könnt Ihr konkrete Beispiele benennen!

Offiziell lautet der Auftrag, dass wir den Dienstbetrieb der Kreisverwaltung während der Corona- Pandemie sicherstellen sollen. Außerdem betreiben wir das Lagezentrum für den Landkreis.

Wir bearbeiten täglich sehr viele Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, Bürgermeistern, Koordinieren die Lieferung von persönlicher Schutzausrüstung für Pflegeheime, haben die Impfzentren eingerichtet, treffen Absprachen mit dem Land über den Hessischen Landkreistag, sind Ansprechpartner für das Staatliche Schulamt, das Gesundheitsamt, für Schulleitungen.
 

Gibt es externe Fachleute, die Euch unterstützen?

Ja, natürlich, keiner von uns hat das schon mal gemacht. Die Kunst ist, den richtigen Punkt zu erkennen, bis zu dem man sich sicher fühlt. Der Rest geht in der aktuellen Zeit dann häufig schnell, weil alle an einem Ziel arbeiten.

Zu unseren Kontakten gehören das Gesundheitsamt, das Staatliche Schulamt, die Polizei und die Dienstleister der Impfzentren. Beim Betrieb der Impfzentren gibt es außerdem den ärztlichen Leiter von den Kreiskliniken und zusätzlich einen pharmazeutischen Berater.
 

Welche Abstimmungsgremien gibt es?

Wir haben aktuell einmal wöchentlich eine Videokonferenz mit den Bürgermeistern, Polizei, Gesundheitsamt, Staatlichem Schulamt usw. Darüber hinaus finden mehrfach pro Woche Telefon-/Videokonferenzen mit dem Land und unseren Impfzentren statt.
 

Wie sind der Landrat und die anderen Dezernenten eingebunden?

Landrat Schellhaas hält täglich den Kontakt zu uns und ist meist auch einmal pro Tag im Stabsraum. Durch die besondere Themenstellung ist Rosemarie Lück als stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Gesundheitsamtes eng eingebunden. Mit dem Dezernat von Robert Arhnt besteht ein Austausch zum Schulthema. Beim Thema Betreuung an Schulen ist Frau Dr. Sauer unermüdlich im Einsatz.
 

Wie ist die Vielfachbelastung auszuhalten?

Die Belastung ist durch den enormen Zusammenhalt zu kompensieren. Das Team hat sich gefunden, man kennt seine Stärken, Schwächen und Besonderheiten. Trotz der enormen und besonderen Belastung muss immer Zeit für einen Spaß gefunden werden, mit Abstand, Maske und Humor.
 

Ihr habt rechtzeitig die Impfzentren aufgebaut und organisiert, konntet aber erst zwei Monate später öffnen. Das war bestimmt frustrierend, oder? Wie seid Ihr damit umgegangen?

In der Tat war das frustrierend. Wir haben von früh bis spät für die Impfzentren gearbeitet und mussten dann akzeptieren, dass wir zunächst nicht öffnen konnten. Das war nicht schön, es mussten Urlaube verschoben werden und wir haben uns gemeinsam geärgert. Aber wir haben uns geschüttelt und nach vorne geschaut. Stabsarbeit lässt nicht viel Zeit für Befindlichkeiten.
 

Wie haltet Ihr Euch bei Laune?

Jeden Tag gibt es zur Einleitung der Übergabe einen „Spruch des Tages“, außerdem wird auch mal gelacht und gemeinsam über Besonderheiten geschmunzelt. Die Sprüche des Tages werden wir vielleicht mal in einer Auswahl veröffentlichen.
 

Was wird am meisten zwischendurch gegessen?

Schokolade
 

Was wird am meisten getrunken?

Wasser und Cola Zero