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„Aus jeder Konversation lässt sich etwas mitnehmen.“

Pierre Fauvé (30) ist seit September 2021 festangestellt in der Unteren Naturschutzbehörde. Reichlich Praxis- und Amtserfahrung konnte der studierte Biologe bereits im Rahmen eines einjährigen Praktikums beim LaDaDi sammeln. Er versteht sich als Schnittstelle zwischen Natur und Mensch. Seine offene und humorvolle Art lässt ihn selbst mit wildfremden Menschen schnell ins Gespräch kommen. Eigenschaften, die ihm nicht nur im Job zugutekommen.

 

KT: Wie erklären Sie einem Bekannten, was Sie tun?

Ich bin Sachbearbeiter im Naturschutz. Konkret bekomme ich beispielsweise einen Antrag eines Landwirtes, der eine neue Halle bauen möchte. Ich prüfe dann, ob die Naturschutzbelange gewahrt werden. Wenn ein altes Gebäude abgerissen wird, müssen ggf. wieder Nistmöglichkeiten für Fledermäuse geschaffen werden. Oder wenn etwa Bäume für einen Neubau gefällt werden müssen, muss die Gemeinde für eine Ersatzbepflanzung sorgen.

Bei Vorhaben im Außenbereich muss immer ein Ausgleich geschaffen werden. Das regelt die sogenannte Kompensationsverordnung. Hierbei soll der Ausgleich zeitnah in einigen Jahren erfolgen. Alternativ gibt es sogenannte „Ökokonten“ für Kommunen und Privatpersonen. Durch vorgreifende Maßnahmen können langfristige Projekte durchgeführt werden, wie etwa einen Acker zu einer artenreichen Wiese umzuwandeln.

 

KT: Was hat Sie zum LaDaDi gebracht?

Im Rahmen meines Biologie-Studiums an der TU Darmstadt musste ich ein Praktikum absolvieren, das mich zur Unteren Naturschutzbehörde des LaDaDi geführt hat. Dort war ich ein Jahr in Teilzeit beschäftigt und konnte noch Studienkurse besuchen. Als sich dann zwei Kollegen in Rente verabschiedet haben, habe ich mich beworben. Das Vorstellungsgespräch fand an meinem 30. Geburtstag statt.

In Zukunft kümmere ich mich auch um die Kooperation mit der TU Darmstadt. Ich habe das Studentenprogramm ja selbst durchlaufen und halte es für sinnvoll und gut. Es ist eine erfolgsversprechende Kooperation für beide Seiten.


KT: Welche Stationen gab es vor Ihrer Zeit beim LaDaDi?

Meine Studienzeit war etwas ausgedehnter, weil ich zwischendurch Mathematik auf Lehramt studiert habe. Letztendlich bin ich aber der Biologie treu geblieben. Die Laborarbeit fand ich eher dröge, aber die Theorie schon immer spannend. Ich hatte auch einige Nebenjobs – von Kurierfahrer bis Vertretungslehrer an einer Grundschule. Während meiner Studienzeit war ich in der Fachschaft und als Tutor aktiv.

 

KT: Was mögen Sie an Ihrem Job und was finden Sie beim LaDaDi besonders?

Meine Arbeit ist sehr vielfältig, kein Tag ist wie der andere. Ich tue etwas Sinnvolles. Zudem ist meine gesamte Abteilung sehr kollegial und auch der Chef hat immer ein offenes Ohr.

Die Gleitzeitregelung finde ich auch super.

 

KT: Was muss man für Ihren Job mitbringen?

Resilienz und Menschenkenntnis. Man muss kommunizieren können und wollen, sich in andere Menschen hineinversetzen können.

 

KT: Welches Ereignis ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?

Es gibt nicht das eine Ereignis, das mich geprägt hat. Ich bin vielmehr geprägt von vielen Erfahrungen.

 

KT: Haben Sie ein Motto, nach dem Sie leben?

Aus jeder Konversation lässt sich etwas mitnehmen.

 

KT: Welche versteckten Talente haben Sie?

Ich lasse mich durch nichts aus der Ruhe bringen. Außer durch meine Höhenangst…

Ich kann gut auf Menschen zugehen und kommuniziere gerne. Vor kurzem habe ich jemanden bei einem Spieleabend kennengelernt, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Auf Außenstehende wirkt es, als würden wir uns schon ewig kennen.

 

KT: Wie schaffen Sie einen Ausgleich zum Job?

Ich wandere und fotografiere gerne mit Sofortbildkamera – Alltagssituationen oder Naturbilder. Brettspiele finde ich auch toll. Meine Favoriten zurzeit sind „Meisterwerke“ und  „Jäger der Nacht“.

 

KT: Was ist Ihr Lieblingsessen?

Ich esse eigentlich alles außer saures Obst. Ich mag Tartar oder ein blutiges Steak, war aber auch mal fünf Jahre Vegetarier aus ökologischen Gründen. Tofu mag ich immer noch, esse aber kein Fastfood mehr.
 

KT: Was ist Ihr Lieblingsort im LaDaDi und warum?
Mir gefällt die Renaturierungsstrecke nördlich von Hähnlein, dort war ich während meiner Masterarbeit viel unterwegs.
 

KT: Was ist Ihr liebstes Reiseziel?

Ich bin definitiv kein Strandurlauber. Kalt und nass passt besser zu mir (lacht). Edinburgh, Schottland und Oslo finde ich toll. Island steht auch noch auf meiner Liste. Frankreich mag ich – nicht nur aufgrund meiner Wurzeln – auch. Ich wandere gerne im Elsass. Mein Vater stammt aus Dieulouard in Lothringen und ich bin in Lyon geboren.

 

KT: Wenn Sie sich beim LaDaDi etwas wünschen könnten, was wäre das?

Ich wünsche mir die Einführung der E-Akte auch in unserem Bereich. Wir arbeiten aktuell noch mit  Papierakten.