„Der Weg ist das Ziel.“

Amtsschimmel #4: Sören Pirson

Sören Pirson, 33, startete am 3. September 2018 das duale Studium „Public Administration“ beim #LaDaDi. Nach 15 Jahren im Profifußball – zuletzt beim FSV Frankfurt – hat er sich für eine Beamtenlaufbahn entschieden. Als Kind des Ruhrgebiets schlägt sein Fußball-Herz für Borussia Dortmund. Pirson hat ein Faible für Eishockey und war schon mal für den XY-Preis für Zivilcourage nominiert.
 

MuK: Was war Dein Berufswunsch in der Schule?
Grundschullehrer

MuK: Was hat Dich dann zum Profifußball gebracht?
Ich habe mein Hobby zum Beruf machen dürfen. Dabei habe ich für verschiedene Vereine gespielt: Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen. Auch ein Auslandsaufenthalt war dabei, nämlich ein Jahr auf Kreta. Danach bin ich beim FSV Frankfurt eingestiegen.

MuK: Wie bist Du zum LaDaDi gekommen?
Nach 15 Jahren habe ich meine Fußballkarriere selbst beendet. Sowas macht man leider nicht bis zur Rente. Ich habe zum einen unsichere Zeiten (Insolvenz des Vereins, Anm. der Red.) erlebt, suchte Planungssicherheit und merkte, dass es an der Zeit war, etwas Neues anzufangen. Zum anderen ist die öffentliche Verwaltung sehr breit gefächert und bietet viele Themengebiete. Die Idee für einen Job beim Amt kam, nachdem meine Frau nicht ganz damit einverstanden war, dass ich eine Ausbildung bei der Polizei oder Feuerwehr beginne. Verwaltung war die zweite Option. Da habe ich mich näher mit Behörden befasst und herausgefunden, was es für Möglichkeiten gibt.

MuK: Welche Abteilungen durchläufst Du im Rahmen Deines dualen Studiums?
Die ersten sechs Monate war ich an der Hochschule. Seit Mitte Februar bin ich für drei Monate in der Materiellen Hilfe bei der KfB. Studien- und Praxisphasen finden immer im Wechsel statt. Grundsätzlich durchläuft man drei große Bereiche der Verwaltung. Ich bin jetzt in der sogenannten „Leistungsverwaltung“ eingesetzt. Weitere Stationen beim Jugendamt („Eingriffsverwaltung“) und in der Personalabteilung („Allgemeine Verwaltung“) folgen.

MuK: Welche konkreten Aufgaben übernimmst Du?
Die Kollegen integrieren mich ins Tagesgeschäft. Ich schaue vielen zuerst über die Schulter und darf dann eigenständig Aufgaben übernehmen. Neuanträge und Weiterbewilligungen stehen auf meinem Tagesplan. Zuletzt habe ich einen Datenabgleich zur Prüfung eventueller Leistungsmissbräuche durchgeführt.

MuK: Hast Du ein Motto, nach dem Du lebst?
Mein Vater hat mir mitgegeben, dass man sich erarbeiten muss, was man möchte. Insofern würde ich sagen: „Der Weg ist das Ziel“. Wenn ich ein Ziel vor Augen habe, dann ziehe ich das durch. Das gilt nicht nur für die Ausbildung hier, sondern auch für mein neues Hobby. Wichtig ist auch, dass man Spaß bei dem hat, was man tut.

MuK: Verrätst Du uns Dein neues Hobby?
Ich habe vor kurzem mit joggen angefangen. Ein Freund hat mich dann relativ schnell zu einem Halbmarathon überredet. Ich habe es zwar ins Ziel geschafft, aber an meiner Zeit muss ich noch arbeiten. Jetzt trainiere ich für einen Halbmarathon in Oberursel, der im Juni stattfindet.

MuK: Wie schaffst Du sonst noch einen Ausgleich zum Job?
Ich spiele Dart in einer Mannschaft. Außerdem trainiere ich eine Jugendmannschaft des SV Darmstadt 98. Als Eishockey-Fan mache ich gerne „Groundhopping“. Das heißt, ich besuche Spiele in möglichst vielen unterschiedlichen Stadien. An die 100 Eisstadien habe ich schon „gesammelt“.

MuK: Gibt es einen Favoriten?
Meine Lieblingsmannschaft sind die Moskitos Essen. Der Madison Square Garden in New York ist sehr beeindruckend. Die beste Fankultur hat für mich der SC Bern.

MuK: Welche versteckten Talente hast Du?
Ich kann gut zuhören und lasse mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

MuK: Welches Ereignis – beruflich oder privat – hat Dich besonders geprägt?
Drei Kumpels und ich waren in Frankfurt unterwegs und haben mitbekommen, wie ein paar Jugendliche einen älteren Mann angegriffen haben. Wir haben sofort eingegriffen und nach einer Verfolgung die Täter gestellt. Der Anwalt des Opfers hat uns dann für den XY-Preis für Zivilcourage vorgeschlagen. Das war eine große Ehre.

MuK: Was ist Dein Lieblingsort im LaDaDi und warum?
Ich muss gestehen, dass ich mich im LaDaDi noch gar nicht so gut auskenne. Seit sieben Jahren wohne ich in Bad Vilbel und fühle mich dort sehr wohl.

MuK: Wenn Du Dir beim LaDaDi etwas wünschen könntest, was wäre das?
Ich würde eine Lunchbörse gut finden. Eine Art Plattform, um sich mit Kollegen aus anderen Fachbereichen zum Mittagessen verabreden zu können. Speziell für neue Kollegen wäre es eine Möglichkeit, sich schneller zu vernetzen und gebietsübergreifend direkt Lösungen erarbeiten zu können.